Foto-Rundgang
Liebe Rathauskinder!
hier findet ihr einen kleinen Foto-Rundgang durch das Hamburger Rathaus. Der Rundgang beginnt im Treppenhaus und führt durch alle Festsäle und besonderen Räume im Obergeschoss des Rathauses. Um die Informationen und Bilder zu einem Raum aufzuklappen, bitte auf den Namen des Raumes klicken. Die Übersichtskarte soll helfen sich etwas zu orientieren.
Wer möchte, kann sich hier die Räume in 3D ansehen und ein kleines Rathaus-Quiz lösen oder hier eine digitale Kinderführung durch das Rathaus machen.
Viel Spaß!
Wer über den Treppenaufgang in das Obergeschoss geht, wird von einem roten Teppich und glänzenden Gold in Empfang genommen. Beinahe könnte man das Rathaus mit einem Schloss verwechseln. Doch genau das ist es nicht. Hier wohnen schließlich keine Könige und Königinnen…
…etwas weniger königlich mutet dieser Bereich an. Hier gibt es eine Garderobe der Personen, die hier arbeiten. Sie nennen sich Abgeordnete. Ihre Aufgabe ist es, für die Menschen, die in Hamburg leben, Politik zu machen.
In diesem Saal treffen sich die Abgeordneten, also die Politikerinnen und Politiker. Wenn in diesem Raum gearbeitet wird, darf Publikum zusehen. Von den oberen Plätzen aus kann das Publikum verfolgen, worüber die Abgeordneten diskutieren und abstimmen. Die Abgeordneten stimmen bei den Bürgerschaftssitzungen über Gesetze ab, über die Regeln, die dann für alle gelten. Sie überlegen z. B. aber auch, ob Hamburg mehr Spielplätze, Wohnungen oder Grünflächen benötigt. Zu solchen Themen können die Meinungen sehr unterschiedlich sein. Das ist auch gut so. Wer hier arbeitet entscheiden alle Bürgerinnen und Bürger, sie dürfen alle fünf Jahre wählen gehen. Jugendliche dürfen wählen, wenn sie 16 Jahre alt sind. Sie können also mitentscheiden, welche Partei oder welche Abgeordneten ihre Meinung im Parlament vertreten sollen. Die Abgeordneten wählen auch den Bürgermeister und die Präsidentin. Die Bürgerschaftspräsidentin leitet auch die Bürgerschaftssitzung und sitzt deswegen auf dem großen Stuhl in der Mitte. Der Bürgermeister und sein Team sitzen links außen, sie dürfen Reden halten und Fragen beantworten, aber sie dürfen nicht im Parlament abstimmen.
Im Plenarsaal treffen sich die Abgeordneten nur alle zwei Wochen. An anderen Tagen treffen sich immer wieder Gruppen, die etwas vorbereiten. Zum Beispiel treffen sich die Abgeordneten mit Kolleginnen und Kollegen aus ihrer eigenen Partei, um Vorschläge und Ideen zu machen, Neuigkeiten auszutauschen und zu überlegen, wie sie einen Vorschlag von anderen Parteien finden, das nennt sich „Fraktionssitzung“. Es treffen sich aber auch immer wieder Abgeordnete von verschiedenen Parteien, um gemeinsam Expertinnen und Experten zu befragen, mit dem Bürgermeister zu sprechen, Kompromisse zu überlegen oder um zu beraten, ob sie gute Entscheidungen getroffen haben. Diese Treffen nennt man Ausschusssitzungen.
So wie man im Rathaus keine Königin findet, trifft man hier auch keinen Kaiser. 1897, als der Bau des Rathauses fertig war, gab es noch einen Kaiser. Er herrschte über ganz Deutschland, das hieß damals das Deutsche Reich. Doch warum wurde der Raum nach ihm benannt? Kaiser Wilhelm II. eröffnete 1895 den Nord-Ostsee-Kanal. Zu diesem besonderen Anlass kam er nach Hamburg und sogar ins Rathaus, das zu diesem Zeitpunkt noch eine Baustelle war. Heute wird der Kaisersaal für Besprechungen, Pressekonferenzen oder Feiern genutzt.
Wie der Name vermuten lässt, befindet sich dieser Raum unter dem Rathausturm. Doch er hat noch einen weiteren Namen: „Saal der Republiken“. In einer Republik dürfen Bürgerinnen und Bürger mitbestimmen. Diese demokratische Form des Zusammenlebens hat Hamburg sich zum Vorbild genommen. Einige von Hamburgs Vorbildern, also Städte, die schon vor langer Zeit Republiken waren, werden in diesem Raum gezeigt: Athen, Rom, Venedig und Amsterdam.
Die weißen Marmorfiguren und Gemälde in diesem Raum zeigen Bürgermeister, die vor langer Zeit in Hamburg regiert haben. Auf dem großen Bild sind auch andere Politiker zu sehen, u. a. Senatoren, die Teil des Regierungsteams des Bürgermeisters waren. Die Politiker von heute sind natürlich nicht mehr so gekleidet. Früher trugen sie zu feierlichen Anlässen eine weiße Halskrause und eine schwarze Amtstracht aus Filz. Heute würden sie eher ein Jackett und eine Krawatte tragen. Heute wären auf dem Bild natürlich auch Frauen zu sehen! Das Bild wurde vor über 100 Jahren gemalt – zu dieser Zeit war es Frauen noch nicht erlaubt als Politikerinnen zu arbeiten. Sie durften nicht einmal wählen, also entscheiden, wer sie im Rathaus vertreten sollte. Zum Glück ist das heute anders!
Die Türen in diesem Raum sind alle aus Holz geschnitzt. Diese Schnitzereien wurden von Kindern gemacht, die zwischen 8 und 14 Jahre alt waren. Sie waren Waisenkinder und lebten im Heim, da sie keine Eltern mehr hatten. Die Schnitzereien haben sie als Vorbereitung für ihren späteren Beruf gemacht. Als Lohn für die Arbeit bekam das Heim Geld und konnte den Kindern Essen, Trinken, ein Bett und eine Ausbildung geben. Das war für damals sogar eine gute Sache, denn Kinder wurden noch nicht vom Staat unterstützt, wenn es ihnen nicht gut ging. Heute ist Kinderarbeit zum Glück verboten, um Kinder zu schützen. Kinderheime bekommen heutzutage Geld von der Regierung oder von reichen Personen, damit alle Kinder zur Schule gehen können und mit ihren Freundinnen und Freunden spielen dürfen. Leider ist das nicht in jedem Land so.
Ein Phönix ist ein Vogel mit unglaublichen Eigenschaften. Über ihn wird erzählt, dass er, wenn er verbrennt, aus seiner eigenen Asche wieder auferstehen kann, das heißt, er wird sofort wiedergeboren. Doch warum wurde dieser Raum nach ihm benannt? Der Phönix steht für etwas, das zerstört und wiederaufgebaut wird. So ähnlich erging es auch Hamburg, und deshalb wurde dieser Raum nach dem Vogel benannt. Dieser Raum soll an ein Feuer erinnern, das 1842 drei Tage lang in Hamburg wütete und viele Häuser zerstörte.
Auch auf den Bildern in diesem Raum sind ehemalige Hamburger Bürgermeister zu sehen. Auf dem einen Gemälde sind zwei Personen zu sehen: ein Mann und eine Frau. Sie war aber keine Bürgermeisterin, bis jetzt haben immer nur Männer Hamburg regiert. Auf dem Bild sieht man das Ehepaar Weichmann. Herbert Weichmann war Bürgermeister von Hamburg (im Amt 1965 bis 1971) und seine Frau Elsbeth Weichmann war eine der ersten weiblichen Abgeordneten hier im Rathaus (1957 bis 1974), er war sehr stolz auf seine Frau, deswegen sollte sie auch auf das Bild.
Das ist das Amtszimmer des Bürgermeisters, hier arbeitet er. Ist das ein normales Büro? Fehlt da nicht etwas? Genau, es fehlen Schreibtisch, Computer usw. Die Dinge, die man hier nicht sehen kann, stehen eine Etage tiefer. Dort ist das normale Büro des Bürgermeisters. In diesem Raum begrüßt der Bürgermeister besondere Gäste. Die dürfen sich dann, wenn sie ganz besondere Gäste sind, in das „Goldene Buch“ der Stadt eintragen. Es liegt hinten im Raum in der Glasvitrine.
Jeden Dienstag trifft sich hier der Bürgermeister mit den Senatorinnen und Senatoren und bespricht die wichtigsten Themen der Woche. Erst wenn die Besprechung zu Ende ist, wird der Öffentlichkeit mitgeteilt, worüber gesprochen und wie entschieden wurde. Das ist anders als im Plenarsaal.
Über diese Treppe kommen Gäste zum Bürgermeister. Der Bürgermeister steht dann oben und begrüßt die Gäste, sie werden von seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dort hin gebracht.
Dies ist der größte Raum im ganzen Rathaus. Hier werden Feste gefeiert, Vorträge gehalten und Urkunden verliehen – zum Beispiel an Polizistinnen, Feuerwehrleute oder Lehrer, wenn diese ihre Prüfung bestanden haben und offizielle Mitarbeiter der Stadt werden, die nennt man auch Beamtinnen und Beamte. Einmal im Jahr findet hier das älteste Festmahl der Welt statt: das Matthiae-Mahl, das gibt es schon über 650 Jahre. Dann sind hier lange Tische mit dem Geschirr und Silberbesteck der Stadt gedeckt. Dazu werden dann über 300 Gäste eingeladen.